Samstag, 29. Juni 2013

Neueste Reportage über die Salz- Erlebnis- Tour

Lokalnachrichten BGL

Zu den Ursprüngen des »Weißen Goldes«

Berchtesgaden – Den Teilnehmern des 3. Berchtesgadener-Land-Wanderfestivals Ende August wird ein exklusiver Ausflug angeboten: Die Salz-Erlebnis-Tour im Salzbergwerk abseits der Touristenpfade. Die Teilnehmer werden die Stollen und Gänge des Berges erkunden, die sonst kein Außenstehender zu Gesicht bekommt. Toni Grassl von Grassl Event & Promotion Services lud dieser Tage bereits zu einer Presse-Wanderung auf den Spuren des Bergbaus tief im Innern des Obersalzbergs ein. Annabelle Voss war für den »Berchtesgadener Anzeiger« dabei.
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  • Thomas Stöger (l.) erklärt Aufbau und Funktion des Salzbergwerks. Fotos: Anzeiger/Voss
Der Bergmann Thomas Stöger arbeitet schon seit 1982 unter Tage. Er ist ein sogenannter »Steiger«. Er dirigiert, sichert und regelt die Arbeit seiner 40 Mitarbeiter, die aktiv Sole fördern. Stöger führt uns Pressevertreter und weitere Interessierte nach einer kurzen Einweisung im Umgang mit Helm, Grubenlampe und Filterselbst-Retter (für den Fall eines Brandes) durch die verzweigten Wege.

Es geht hinein in den Parallelstollen – und so in die komplett andere, eigene Welt des Berges. Man verliert jegliches Zeitgefühl. Es geht mal geradeaus, mal bergab, und immer wieder trifft man links und rechts des Weges auf geheimnisvolle Schächte und Gänge. Bei einem der Stopps, die Thomas Stöger einlegte, um uns etwas über die lange Geschichte und die spannende Technik des Salzabbaus zu erzählen, fallen uns eingerahmte und gravierte Marmorplatten an den Holzwänden auf. Er erklärt, dass jeder Stollen Adeligen oder Angehörigen des damaligen Königshauses gewidmet wurde und dass die Tafeln teilweise unermesslich wertvoll sind. So entdecken wir auf unserer Wanderung auch richtige Kunststücke.

Das Interessanteste an der Tour ist aber, zu erfahren, woher das »weiße Gold« eigentlich genau kommt. Hans Unterreiner entdeckt neben einer Wegkreuzung verdächtige weiße, körnige Ablagerungen am Gestein und bricht sich freudig ein Stück davon ab. Aber zu früh gefreut. »Du müsstest dieses Stück erst einmal stundenlang im Mund haben, bevor du das Salz herausschmeckst«, sagt Thomas Stöger mit einem Grinsen. Ja, wir hatten uns das so einfach vorgestellt. Aber um an das pure Salz in dem Mischgestein heranzukommen, braucht es kubikmeterweise Süßwasser, das in den Berg befördert wird, um damit das Salz herauszulösen. Es entsteht Sole, mit einem Salzgehalt von 26,5 Prozent.

Genau zu dem Ort, wo dieser Prozess vonstatten geht, kommen wir nach einem kurzen Wegstück. Es ist das »Sinkwerk 25«. Ein Sinkwerk, auch Laugwerk genannt, ist ein ausgehauener Hohlraum, der mit Süßwasser gefüllt wird. Durch das Süßwasser wird das Gestein ausgelaugt und bildet mit dem Wasser die Sole. Wir sind schon eine Zeit unterwegs. Thomas hat noch ein Ass im Ärmel. Er schlägt uns einen kleinen Umweg von 20 Minuten vor, der aber den Teilnehmern des Wanderfestivals aus Sicherheitsgründen vorenthalten wird. Wir fahren mit einem Aufzug im Berg nach oben. Es wird plötzlich immer lauter, man hört Wasser plätschern und rauschen.

Nach wenigen Schritten wird der Boden, vorher noch lehmig und trocken, immer matschiger und nasser. Man fühlt, wie sich die Schuhe fast von den Füßen lösen. Und dann steht unsere kleine Gruppe vor einer mysteriösen Treppe: Steil, klein, eng und niedrig geht es nach unten. Trotzdem ist die Stimmung gut. Das Kind in einem freut sich eben, wenn es sich mal richtig von oben bis unten mit Schlamm einsauen kann. Bevor es dann wieder in den offiziellen Besucherteil geht, dürfen wir noch die Rutsche testen, die nur für die Bergmänner gedacht ist. Der Grund dafür wird schnell offensichtlich: Sie ist länger, steiler und unberechenbarer als die anderen. Ein dickes Seil an der einen Seite dient zum Bremsen, aber bremsen will gelernt sein.

So schießt der eine oder andere über sein Ziel hinaus. Als wir durch das Tor zum Besucherteil gehen, werden wir von einer Gruppe ungläubig blickender Franzosen begrüßt, die sich wohl fragten, was das für seltsame Gestalten sein mögen: vollkommen verdreckt, mit Helmen und Grubenlampen und einem grauen Kästchen über der Schulter (dem Brandgasfilter zur Selbstrettung).

Nach dem aufregenden Ausflug in den aktiv betriebenen Teil des Salzbergwerks ist es eine Erholung, mit dem Schiff über den zauberhaften Salzsee zu gleiten. Aber wer denkt, er könne mit den Touristen auf dem kleinen Zug ins Freie fahren, der hat falsch gedacht. Echte Abenteurer gehen zu Fuß ans Tageslicht. So geht ein spannender, ereignisreicher und interessanter Ausflug in die Arbeitswelt der Bergmänner zu Ende. Am Ende des Stollens blendet das Tageslicht die Augen, als wäre man ein Maulwurf, der sich seinen Weg ins Freie gräbt.

Wer auch auf Entdeckungstour im Obersalzberg gehen möchte, der kann sich schon jetzt für die Salz-Erlebnis-Tour am 31. August anmelden. Infos und Tickets gibt es bei der Grassl Event & Promotion Services GmbH in Ramsau unter Telefon 08657/983520, E-Mail toni.grassl@grassl-eps.de oder im Internet unter www.outdoor-club.de. Annabelle Voss


Quelle: Berchtesgadener Anzeiger
URL: http://www.berchtesgadener-anzeiger.de/region+lokal/landkreis-berchtesgadener-land/berchtesgaden_artikel,-Zu-den-Urspruengen-des-Weissen-Goldes-_arid,73872.html

Freitag, 14. Juni 2013

Interview mit der Moderatorin Karen Markwardt

Lokalnachrichten BGL

»Menschen Orte näherbringen«

Berchtesgaden - Ein Fernsehteam des SWR war in der vergangenen Woche im Berchtesgadener Land zu Gast. »Expedition in die Heimat« heißt die Sendung, für die die bekanntesten und schönsten Orte Berchtesgadens und Bad Reichenhalls festgehalten wurden. Moderatorin Karen Markwardt erzählt im Gespräch, was sie bereits in Berchtesgaden erlebt hat, von ihren Erfahrungen als freie TV-Moderatorin und von der Sendung »Expedition in die Heimat«.

  • SWR-Moderatorin Karen Markwardt war in Berchtesgaden. Foto: Anzeiger/Voss
Frau Markwardt, Sie sind bereits seit einigen Tagen in Berchtesgaden, was haben Sie gestern gemacht?
Karen Markwardt: Gestern waren wir beim Dreh im »Haus der Berge«, auf der Baustelle. Man kann darin schon ausgesägte Bäumchen und einen Modell-Berg erkennen. Man kann es sich zwar schon ganz gut vorstellen, was daraus wird, aber dazu braucht es noch eine Menge Fantasie.

Und wo wurde heute gedreht?

Markwardt: Heute waren wir schon in Marktschellenberg, dort, wo es zur Eishöhle geht. Davor waren wir im Dokumentationszentrum am Obersalzberg. Da war ich bis jetzt noch nie, obwohl ich bereits zum vierten Mal bei einem Dreh in Berchtesgaden bin. Ich war hier schon mit den Sendungen »Karen in Action«, »Aktion Schulstreich« und beim Dreh für die Sendung »Hin & Weg«.

Wie war dann ihr erster Eindruck von der Dokumentation?

Markwardt: Ich fand es sehr interessant. Aber ich muss auch zugeben, dass ich mich nicht richtig darauf eingelassen habe, weil mich so etwas immer sehr berührt. Ich habe mir die Fotos angeguckt und ein paar Sachen gelesen. Auch unten im Bunker fand ich es wahnsinnig beklemmend.

Sie sind zwar jetzt mit dem SWR unterwegs, sind aber eine freie Moderatorin. So haben Sie zum Beispiel zehn Jahre lang für das Bayerische Fernsehen die Sendung »Karen in Action« moderiert. Dabei haben Sie die wildesten Erfahrungen gemacht, mussten zum Beispiel Ski springen oder wurden von einem Pferd durch eine Arena gezogen. Hatten Sie einmal richtig Angst?

Markwardt: Ja klar, es gab auch Sachen, die ich nicht gemacht habe, wie zum Beispiel Bungee-Jumping. Jetzt würde ich das eine oder andere auch nicht noch einmal machen. Zum Beispiel hier in Berchtesgaden am Königssee Skeleton fahren. Ich bin zwar froh, dass ich mich damals getraut habe, aber ich würde nicht noch einmal Kopf voraus die Eisbahn runterfahren.

Die Sendung, die Sie momentan bei uns aufzeichnen, heißt »Expedition in die Heimat« und ist eher etwas für Erwachsene. Machen Ihnen nicht Sendungen für Kinder mehr Spaß?
Markwardt: Ich finde, dass da gar kein so ein großer Unterschied besteht. Natürlich haben wir den Kindern Sportarten gezeigt und Gegenden vorgestellt und natürlich rede ich bei einem Beitrag für Kinder anders. Aber im Grunde besteht kein großer Unterschied. Leider ist die Sendung »Karen in Action« 2010 eingestellt worden.

Was genau kann man sich unter der »Expedition in die Heimat« vorstellen?

Markwardt: Die Sendung läuft am 26. April im SWR um 20.15 Uhr. Es handelt sich dabei um eine Reisereportage, bei der auch Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz im Fokus stehen. Auch Stuttgart und Nürnberg werden vorkommen.
Es geht eigentlich darum, den Menschen die Dinge näherzubringen, die quasi vor der Haustür sind. Ich merke das ja bei mir selbst, wir waren auf der ganzen Welt unterwegs, aber in Deutschland weniger. Es ist wirklich beeindruckend, was es da so alles gibt, das einem entgeht. Ich hab immer noch nicht alles gesehen. Die Menschen, die Natur, das Handwerk und auch skurrile Sachen wie das Gießkannenmuseum in Hessen. Die Sendung lebt auch von skurrilen und spannenden Personen. In Bad Reichenhall haben wir uns zum Beispiel mit Ringsgwandl getroffen und in Berchtesgaden einen Spaziergang mit Anna Glossner gemacht. Ich denke, das wird eine super Sendung.

 Annabelle Voss
Quelle: Berchtesgadener Anzeiger
URL: http://www.berchtesgadener-anzeiger.de/region+lokal/landkreis-berchtesgadener-land/berchtesgaden_artikel,-Menschen-Orte-naeherbringen-_arid,56419.html

Pressefotos für den ersten Soccerparks Österreichs in Wals- Siezenheim














 Copyright aller Bilder: Annabelle Voss, newpress Berchtesgaden

Ankündigung zum Festival "ROCK AM RATHAUS"



Das Rathaus wird wieder gerockt – mit internationalen Bands erster Klasse!


 Eine Berchtesgadener Hardcore Nachwuchsband mit der Lizenz zum Rocken: Separate Reality

Berchtesgaden – Der Rathausplatz verwandelt sich am Samstag wieder in eine Hardrock- Bühne vom feinsten. Denn dann findet endlich wieder das Musik- Festival „Rock am Rathaus“ statt! Nicht nur, dass das Line Up wieder spitzenmäßig besetzt ist, es ist nach der langen Regenzeit auch pünktlich für Samstag ein super Wetter angekündigt. Da bleiben keine Wünsche offen. Die Jugend- AG und Jugendreferentin Sabine Wimmer haben nicht nur für das musikalische Wohl des Publikums gesorgt – Auch die „Sansibar“ aus Reichenhall und ein Stand mit allerlei Schmankerln werden für die Rock- begeisterten Fans bereitstehen. Gerockt wird von 18 Uhr bis 23 Uhr direkt vor dem Berchtesgadener Rathaus.

Sie bringen den Besuchern von „Rock am Rathaus“ international umjubelte Hits einer weltberühmten Rockband: Seit 2011 rockt die Band „Green Chilis“ mit ihren Interpretationen der Songs der Red Hot Chili Peppers. Die Coverband besteht aus Profidrummer und Schlagzeuglehrer Markus Meinecke und seinem 19- jährigen Sohn Felix, sowie Sänger Josef Griessl und Bassist  Sebastian Hillinger. Die Band sagt selbst über ihren Erfolg: „Die Bühnen sowie die Anhängerschaft im deutsch-österreichischen Raum wurden in den letzten Jahren immer größer, die Konzerte häufen sich und das Feedback der Besucher spricht für sich: Ein Live-Erlebnis, das man nicht versäumen sollte!“ Was für ein Glück, dass sie bei Rock am Rathaus auch auf der Bühne stehen!

„Set your Signs“ – Das ist eine Band, die vor eineinhalb Jahren mit ihrer Musik begann. Ihre Musik lässt sich beschreiben als eine Mischung aus Punk, Metal und Hardcore. Leadgitarrist Daniel Fox gründete zusammen mit Markus Wildmann und Toni Jukic die Band damals in einem Wirtshaus, wo nicht selten gute Ideen geboren werden. Kurz darauf stieß Schlagzeuger Michi Schneider zu der Gruppe, und seitdem geht es steil bergauf für die Hardcore- Rocker.

Einen Internationalen Flair bekommt das diesjährige „Rock am Rathaus“ dank der Band „Anything Else?“. Der finnische Sänger Matti Meikäläinen, Drummer und Italiener Davide Gamberini, Bassist Andrew Lamb und Keyboarder Stefano Cocchi werden dafür sorgen, dass die Besucher des Konzerts am Freitag aus den Socken gehauen werden!
Seit 2006 in Bologna, Italien, gegründet, lebt die Musik der Band in erster Linie von Hard Rock mit den verschiedensten Einflüssen. Skandinavischer Metal und Musik der 80er Jahre, sowie Elektronische Sounds aus Großbritannien fließen in die Kompositionen von „Anything Else?“.

Die heimische Hardcore - Band „Separate Reality“ hat sich in Berchtesgaden in den letzten Jahren schon einen Namen gemacht. Im Jahr 2007 taten sich die Gitarristen Flo und Patrick (2009 durch Michi ersetzt), der Drummer Markus, Bassist Basti und die beiden Sänger Berni und Stefan zusammen, um ihren eigenen Musikstil, begründet auf Hardcore- Rock, zu spielen. Sie werden am Samstag die Bühne vor dem Rathaus zum Beben bringen. Denn die heimischen Fans werden sich diesen Auftritt mit Sicherheit nicht entgehen lassen und die Stimmung zum Überkochen bringen.

Das Kommen zum “Rock am Rathaus” ist also für alle eingefleischten Musik- Fans aus Berchtesgaden ein Muss. Denn wer möchte sich schon ein so hochkarätiges Rock- Ereignis durch die Lappen gehen lassen?
Veröffentlicht am  11.6.2013 im Berchtesgadener Anzeiger

Annabelle Voss

Donnerstag, 13. Juni 2013

Energiewende in der Ramsau - Juni 2013




Lokalnachrichten BGL
10.06.2013

Die Energie der Natur nutzen

Ramsau - Unter dem Motto »Energiewende auch in der Ramsau« lud die CSU Ramsau für Freitagabend zu einem Informations- und Diskussionsabend in den Gasthof »Auzinger« am Hintersee ein. Neben den Vorträgen von Experten zu Biomasse-Energie, Biogasanlangen und Wasserkraft stand das brandaktuelle Thema Hochwasserschäden im Raum.


Zum CSU-Stammtisch »Energiewende« kamen allerlei Experten, um die Ramsauer über die facettenreiche, klimafreundliche Stromerzeugung aufzuklären (v.l.): Sepp Maltan (Ortsvorsitzender CSU Ramsau), Bürgermeister Herbert Gschoßmann, Fotovoltaik-Experte Wolfgang Hirner, Gemeinde- und Kreisrat Richard Grassl, Bäuerin Gitti Leitenbacher, Arnold Fellinger (Bioenergie BGL) und WasserkraftExperte Franz Dieterich. 

Foto: Anzeiger/Voss
 
»Der Ortsteil Hintersee war in den vergangenen Tagen Schauplatz einer Beinahe-Katastrophe«, leitete Ortsvorsitzender Sepp Maltan das Thema ein. So bat er den Bürgermeister, über die neuesten Ereignisse und Maßnahmen aufzuklären, richtete seinen Dank aber auch an die vielen ehrenamtlichen Helfer: »Leib und Seele der Ramsauer Bevölkerung sind noch einmal verschont geblieben. Darum sage ich an dieser Stelle Vergelt's Gott der Ramsauer Feuerwehr.«

Keine Bagatellisierung

Bürgermeister Herbert Gschoßmann stellte unter anderem klar, dass man nichts bagatellisieren sollte. »Es war in den Medien von einer ›moderaten‹ Flutwelle die Rede, wäre der Damm am Hintersee gebrochen. Das ist weit untertrieben.« Er betonte die Gefahr der Unterschätzung des Hochwasser-Risikos und zeigte aussagekräftige Bilder des verwüsteten Klausbachtals. »Der Schaden liegt im sechsstelligen Bereich. Auch die veröffentlichte Aussage, der Wasserstand sei nur einen Meter gestiegen, sei untertrieben, es waren 1,55 Meter.« Laut Gschoßmann bestünde akuter Handlungsbedarf. So werde noch in dieser Woche das Geröll aus dem Klausbachtal herausgefahren. Sofortmaßnahmen müssten auch in Form einer Erneuerung der beschädigten Dämme umgesetzt werden. Abschließend mahnte der Bürgermeister: »Wir haben noch einmal Riesenglück gehabt.«

Richard Grassl, Kreisrat und zuständig für das Klimaschutzkonzept des Landkreises, führte anschließend durch den Abend. Bei seiner Einführung in das Thema »Erneuerbare Energien« zeigte er den Ramsauer Bürgern Möglichkeiten auf, um auf verschiedenste Weise Strom zu gewinnen.

Fachmann und Geschäftsführer der BioEnergie Berchtesgadener Land GmbH, Arnold Fellinger, referierte anschließend über das Biomasse-Heizkraftwerk, das mittlerweile den Markt Berchtesgaden, die Schönau und Teile von Bischofswiesen mit Wärme und Strom versorgt. Zur Gewinnung der Energie wird Biomasse in Form von Holzschnipseln unbrauchbarer Holzreste aus verschiedenen Firmen verbrannt. »Wir sind ein rein wärmegeführtes Bio-Heizkraftwerk, das heißt, es wird keine Wärme vernichtet wie bei anderen Anlagen, um mehr Strom zu erhalten.« Es gebe zwei Kessel, einen mit einer Ökostromanlage und 1 200 kwh und einen zweiten, bei dem die erzeugte Wärme Wasser erhitzt. 50 Millionen Kilowattstunden an dieser Wärme werden ausgeliefert. 80 000 bis 90 000 Schüttraummeter an Biomasse müssen verbrannt werden, um die drei Gemeindegebiete versorgen zu können. »Wir haben in unserer Anlage den modernsten Stand der Technik«, erzählte Fellinger den Ramsauern.

Landwirtschaft mit Biogasanlage
Auch andere Energiegewinnungskonzepte, die als klimafreundlich bezeichnet werden, wurden vorgestellt. Um zu erklären, wie eine Biogasanlage funktioniert, kam Bäuerin Gitti Leitenbacher aus Teisendorf. Auf ihrem landwirtschaftlichen Betrieb mit Kälberaufzucht betreibt ihre Familie seit 1997 eine Biogasanlage. Wichtig hierbei seien laut Leitenbacher die ständige Verbesserung der Anlage und die Verantwortung, die dahinter steckt. »Man sollte sich nicht leichtfertig eine Biogasanlage anschaffen, ohne über die Arbeit nachzudenken. Wir haben in den letzten 15 Jahren ständig daran gearbeitet und nach der richtigen Menge an vergärbarem Material gesucht. Wir haben mittlerweile eine 300-kw-Anlage.« Mit dem bei der Gärung entstehenden Methangas werden Turbinen zur Stromerzeugung angetrieben. Auf dem Hof von Gitti Leitenbacher werden 38 Prozent Gülle, 3 Prozent Mist, 28 Prozent Mais, 31 Prozent Gras und 10 Prozent Ganzpflanzen-Silage im Kessel vergoren.

Als nächster Vorreiter auf dem Gebiet Energiewende in der Ramsau referierte Franz Dieterich. Er sieht die Zukunft der Stromerzeugung örtlich in der Wasserkraft und hat dafür auch schon eine Idee: ein Wasserkraftwerk in Höhe des Felsentores. Dort würden, laut Dieterich, die Richtlinien erfüllt, genauso wie am Ausgang der Wimbachklamm. Damit sind die Naturschützer jedoch nicht einverstanden. Paul Grafwallner vom Bund Naturschutz Berchtesgaden bezweifelte in einer Wortmeldung, ob ein Kraftwerk so nah am Nationalpark möglich sei und erinnerte an die Fische, die dadurch Schwierigkeiten bekämen.

Zum Abschluss des Vortragsabends sprach Wolfgang Hirner von der VR Energie Genossenschaft aus Freilassing über die Möglichkeiten, eine Fotovoltaik-Anlage zu finanzieren. Er erklärte zusätzlich den Begriff »Bürgerkraftwerk«, wonach sich die Bürger in einer Gesellschaftsform zusammenschließen und sich gemeinsam für ein klimafreundliches Kraftwerk einsetzen können. Annabelle Voss

Quelle: Berchtesgadener Anzeiger
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Interview Hansi Hinterseer aus dem Jahr 2012

Das Lied des Sommers mit einem genialen Video


Reise eines Wandergesellen - Kulturbericht aus dem April 2013


Lokalnachrichten BGL
19.04.2013


Berchtesgaden - Klaus Deckenbach hat fünf Jahre seines Lebens auf Wanderschaft verbracht. Als junger Schreinergeselle ging er auf eine Reise durch Afrika, Europa und den Nahen Osten und hatte nur das Nötigste bei sich. Seine kuriosen, humorvollen und teils gefährlichen Erfahrungen erzählt der Abenteurer in seinem Programm »Mehr als ein Abenteuer - Ein Wandergeselle. Drei Kontinente. Seine Geschichte.« Am Dienstag gab es im Kongresshaus den spannenden Vortrag Deckenbachs über die aufregende Reise zu hören.

Bei seinem Vortrag erklärte Klaus Deckenbach dem Publikum auch, was es mit den Traditionen der Zunft auf sich hat. Der gedrehte Gehstock wird »Stenz« genannt. Foto: Anzeiger/Voss

Man sieht sie manchmal am Straßenrand stehen. Auffallende Männer, die neben weiten, schwarzen Schlaghosen ein weißes Hemd und eine Weste mit glänzenden Knöpfen tragen. Auch Hut und Wanderstock haben sie immer bei sich. Die Wandergesellen sind eine aussterbende Zunft, die wie Nomaden durch die Welt reisen und mit ihrem Handwerk ihr täglich Brot mühsam verdienen müssen.
Klaus Deckenbach fasste mit 22 Jahren den Entschluss, auf Wanderschaft, genannt »Walz«, zu gehen. Er begann seinen Weg zu Hause in Hessen mit nur 100 Mark in der Tasche. Der Schreiner bewegte sich auf seiner Reise, die fünf Jahre dauerte, nur zu Fuß, per Trampen oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fort. Er bereiste ganz Afrika, wanderte durch den Urwald und verbrachte sechs Wochen auf einem Schiff auf dem Kongo. Aufgrund seiner Begegnungen mit Armut, Kriminalität, aber auch echter Freundschaft hat er nicht nur eine gute Menschenkenntnis entwickelt, er hat auch zu Gott gefunden.

Bei seinem Vortrag sprach der verheiratete Familienvater mit einer ruhigen, sanften Stimme. Er untermalte seine bildhaften Ausführungen mit Liedern von U2 und Bob Dylan. Neben dem Diavortrag mit Bildern von exotischen Orten und Menschen las er Passagen aus seinen Reisetagebüchern. Eines der schönsten Erlebnisse sei es gewesen, als er im Regenwald unter einem paradiesischen Wasserfall sein Zelt aufgeschlagen habe und am Morgen von einem Regenbogen begrüßt wurde: »Als ich die atemberaubende Schönheit der Natur sah, empfand ich einfach nur Bewunderung für diese Schöpfung - und Ehre und Respekt vor dem Schöpfer.«

Die Bibel wurde nach sechs Wochen in Afrika sein ständiger Begleiter. Grund dafür waren sicher auch insgesamt fünf Anfälle von Malaria, die er teils nur knapp überlebte: »Ich bin dem Tod oft von der Schippe gesprungen«. Er überstand außerdem bewaffnete Überfälle, einen Wurmbefall in Südafrika und mehrere Tage unschuldig in einem afrikanischen Gefängnis. Hinzu kamen katastrophale Übernachtungszustände. »Ich zähle ihnen mal auf, wo ich überall geschlafen habe: Auf Parkbänken, in Fußgängerzonen, bei Obdachlosen, auf einem Schiff, im Knast, in Toiletten...«.

So mancher Zuhörer stellte sich die Frage, warum ein Mensch das auf sich nimmt. Für Klaus Deckenbach aber war das die aufregendste Zeit seines Lebens. Er verbrachte nach seiner Afrika-Rundreise noch ein Jahr in Israel, bevor er heimkehrte. Seine Erkenntnis: »Ich musste feststellen, dass sich meine Familie und Freunde in der Zeit verändert haben. Ich hab mich gefragt: Was haben die nur für Probleme? Ich habe gelernt, glücklich zu sein mit dem, was ich zum Leben brauche - und nicht mehr.«
Klaus Deckenbach studierte nach seiner Heimkehr Theologie und Missionswissenschaft. Der heute 48-jährige Vater von vier Kindern ist als freiberuflicher Kultur- und Bildungsreferent unterwegs und auch in der Lebensberatung tätig. Er hält ebenso Seminare über das »Abenteuer Ehe«. Annabelle Voss



Quelle: Berchtesgadener Anzeiger
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Erste Versuche als Fotografin (ein paar Jahre alt)


Der große Watzmann des Watzmannmassivs, rechts ist das Watzmannhaus zu sehen.

Der Abendhimmel über der schlafenden Hexe, deren Kopf rechts hinter dem Hügel liegt. Ein Goldschleier hat sich über die Wolken gelegt. Die Natur malt eben mit den schönsten Farben.


                 "Die Welt ist so schön und wert, dass man um sie kämpft." Ernest Hemmingway