Donnerstag, 22. August 2013

Brautmodenschau

Lokalnachrichten BGL

Auf Brautschau beim Marktfest

Berchtesgaden – Es war das Highlight des diesjährigen Marktfestes. Immer wieder sah man wunderschöne Bräute durch den Markt flanieren. Auch mit Kutsche und teilweise mit Bräutigam waren sie unterwegs. Viele Besucher blieben erstaunt stehen und bewunderten die traumhaften Kleider und aufwendigen Frisuren. Diese Brautfrisurenschau mit 25 Bräuten war von Martin Hallinger von der Berchtesgadener Haarschneiderei initiiert worden. Er und sein Team begannen bereits um halb vier Uhr morgens mit den Vorbereitungen für die spektakuläre Aktion.
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  • Richtig gewickelt: die Models beim lockeren Plausch. Fotos: Annabelle Voss
Von verspielten Hochsteckfrisuren bis zur berühmten Sissi-Flechtfrisur war so einiges an kunstvollen Haarkreationen zu sehen. Bei zehn Models konnten die Besucher des Marktfestes live zuschauen, was alles nötig ist, bis eine perfekte Brautfrisur und das Make-up fertig sind. Eine Besonderheit der Modenschau: Die meisten der Models sind schon verheiratet und waren am Samstag einfach noch einmal in ihr eigenes Brautkleid geschlüpft.
Bei den anderen half Richi Oetmen von »Richi's Secondhand« mit wunderschönen, seltenen Exemplaren aus. Martin Hallinger war dankbar für das Engagement der Models: »Die meisten der 25 Bräute sind von der Bauchtanzgruppe Ankaluan. Sie wollten sich dafür bedanken, dass sie immer in meinem Keller proben dürfen, und haben darum heute hier mitgemacht.«
Die Damen hatten aber auch sichtlich Spaß an der Sache. Babsi Holzinger ist eine der Bräute und fühlt sich fast wie an ihrem Hochzeitstag: »Es ist wie ein gewaltiges Déjà-vu. Man bekommt ja sonst keine Gelegenheit mehr, sein Brautkleid anzuziehen. Und es ist schon toll, wenn alle dich fotografieren wollen? Die Kutschfahrt war auch so eine nette Überraschung«, freute sie sich.
Aber Martin Hallinger hatte sich noch zwei ganz besondere Aktionen für seine Brautfrisurenschau ausgedacht. Am Nachmittag ließen die Bräute im Halbkreis weiße Tauben fliegen. Den Abschluss bildete aber später am Tag ein seltener Anblick. Die 25 Bräute standen nebeneinander auf dem Balkon des Hotels Edelweiß. Bei ihnen waren zwei Weisenbläser, die ein kleines Konzert gaben. Annabelle Voss
Weitere Fotos gibt es in der Bildergalerie unter auf www.berchtesgadener-anzeiger.de.
Quelle: Berchtesgadener Anzeiger
URL: http://www.berchtesgadener-anzeiger.de/region+lokal/landkreis-berchtesgadener-land/berchtesgaden_artikel,-Auf-Brautschau-beim-Marktfest-_arid,80802.html

Aufwändiger Bergwachteinsatz

Lokalnachrichten BGL

Nächtliche Rettungsaktion am Hohen Göll

Berchtesgaden – Einen aufwendigen, neunstündigen Nachteinsatz bei starkem Regen hat die Bergwacht Berchtesgaden hinter sich (wir berichteten kurz). Zehn Einsatzkräfte bargen in der Nacht von Montag auf Dienstag einen 64-jährigen Bergsteiger aus Nordrhein-Westfalen, der sich beim Abstieg vom Hohen Göll in der Westwand verstiegen hatte und schließlich am sogenannten Jagerwiesl unterhalb des Mannlgrats nicht mehr weiter kam.
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  • Zehn Bergretter der Berchtesgadener Bergwacht waren in der Nacht auf Dienstag neun Stunden am Göll im Einsatz, um einen in Bergnot geratenen Bergsteiger zu holen. Foto: Bergwacht
Der erschöpfte Mann meldete sich am Montag gegen 18.30 Uhr bei der Bergwacht Berchtesgaden, konnte aber nicht genau sagen, wo er sich befand. Beim Abstieg vom Gipfel des Hohen Göll, den er trotz schlechten Wetters erreicht hatte, hatte sich der Bergsteiger verirrt und war erschöpft.
Der angeforderte Rettungshubschrauber »Christoph 14« musste den Suchflug wegen Nebels abbrechen, was den Einsatz noch erschwerte. Um 19.30 entdeckten die Kräfte der Bergwacht den Mann beim sogenannten Jagerwiesl. Er war vom Göllgipfel kommend Richtung Mannlgrat fälschlicherweise in die Zellerschlucht abgestiegen, in der es immer wieder zu tödlichen Abstürzen kommt. Von dort war er auf das Jagerwiesl gelangt, wo er auf einer Höhe von 1 770 Meter nicht mehr weiterkam.
Um 19.40 Uhr stieg eine Fußmannschaft mit vier Bergrettern, darunter ein Bergwacht-Notarzt, zum Jagerwiesl auf, und das bei starkem Regen. Die zweite Rettungsmannschaft startete um 20 Uhr mit weiterem Seilmaterial und Wärmepackungen. Die Bergwachtleute fixierten Seilversicherungen am Steig.
Gegen 21.50 Uhr erreichten die Bergretter den 64-jährigen Bergsteiger auf dem Jagerwiesl. Sie wärmten den Mann, der dort bei kühlen Temperaturen lange ausharren musste, auf und versorgten ihn mit Getränken. Schließlich trat die Truppe mit dem in Bergnot geratenen Bergsteiger um 22.15 Uhr den Rückweg an.
Das nasse, steile Felsgelände erforderte höchste Konzentration bei allen. Zusätzlich musste der Mann von 1 770 auf 1 350 Meter abgeseilt werden. Bis 3.30 Uhr dauerte der Einsatz, dann hatten alle das sichere Tal erreicht. Annabelle Voss
Quelle: Berchtesgadener Anzeiger
URL: http://www.berchtesgadener-anzeiger.de/region+lokal/landkreis-berchtesgadener-land/berchtesgaden_artikel,-Naechtliche-Rettungsaktion-am-Hohen-Goell-_arid,84112.html

Hotel- und Gaststättenverband äußert sich zum Hotelprojekt

Lokalnachrichten BGL

»Stillstand bedeutet Rückschritt«

Schönau am Königssee – Zwei Vertreter des Hotel- und Gaststättenverbandes trafen sich gestern mit Bürgermeister Stefan Kurz an der Seelände. Aufgrund der Kontroversen um das geplante Hotelprojekt fand eine Ortsbesichtigung statt. So wollten Bürgermeister Stefan Kurz, der Bezirksvorsitzende des Verbandes, Franz Bergmüller, und Kreisvorsitzender Johannes Hofmann auf die Vorteile und die Notwendigkeit des geplanten 400-Betten-Baus hinweisen.
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  • Umstrittenes Hotelprojekt: Der Bezirksvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbands, Franz Bergmüller, Kreisvorsitzender Johannes Hofmann und Bürgermeister Stefan Kurz bei der Ortsbesichtigung am Königssee (v.l.). Foto: Anzeiger/Voss
Seitdem bekannt geworden war, dass am Königssee ein großes Hotel mit Appartements und zwei Läden gebaut werden sollen – dorthin, wo das ehemalige Asylbewerberheim steht – herrscht in der Schönauer Bevölkerung eine missmutige Stimmung. Die Anlieger haben nun sogar eine Bürgerinitiative gegen das Vier-Sterne-Projekt ins Leben gerufen. Viele befürchten, dass die heimischen Pensionen Einbußen erleiden werden oder dass das Bild der Seelände durch das große Gebäude verschandelt wird.
»Wir haben in den letzten 20 Jahren 5 000 Betten verloren. Und jetzt kommen 400 neue Betten dazu. Auf dem Gelände sind in den besten Zeiten schon 500 Personen untergebracht worden«, sagt Kurz. Und überhaupt: »Die 400 Betten sind nur fünf Prozent der Betten in Schönau am Königssee. Also müssen die Pensionen auch nicht um ihre Gäste fürchten. Außerdem ist das ja ein ganz anderes Kundensegment, das durch so ein Vier- oder Fünf-Sterne-Haus angesprochen wird«, betont der Bürgermeister.
Auch bekräftigt er, dass die Initiatoren der Bürgerinitiative mit Sicherheit ihre 450 benötigten Stimmen bekommen würden: »Die gehen von Haus zu Haus und behaupten teilweise Dinge, die sind unglaublich. Auch, dass die Grünflächen verschwinden werden, trifft einfach nicht zu«. Die Leute, die unterschreiben würden, hätten nicht einmal die Möglichkeit genutzt, die Pläne in der Gemeinde anzuschauen. »Es ist einfach schlimm, dass hier Falschbehauptungen aufgestellt werden, nur, dass die Unterschriften zusammengebracht werden«, ärgert sich Stefan Kurz.
Der Hotel- und Gaststättenverband ist deshalb enttäuscht von der Haltung der Bürger, da so ein neues Hotel Vorteile für die ganze Region hätte. Zum einen sind die alten Gebäude auf dem Grundstück des geplanten Mammutprojekts ein »Schandfleck«, wie es neben Kurz noch andere bezeichnen, zum anderen verweist Johannes Hofmann, auf dieselbe Situation, die vor Jahren wegen des Baus des Hotel Edelweiß in Berchtesgaden herrschte: »Zu einem Hotelgegner würde ich jetzt sagen: Schauen sie nach Berchtesgaden. Niemand würde sich dort den alten Zustand mit dem Hotel Post zurückwünschen. Denn dass das Hotel im Ort ein Glücksgriff war, das wissen alle.«
Bergmüller ist es besonders wichtig, auf die positiven Auswirkungen einer solchen Investition auf die ganze Region hinzuweisen: »Tourismus bedeutet für die Einheimischen Arbeits- und Ausbildungsplätze. Ganz zu schweigen von den Investitionen in die Infrastruktur der Region. Das Hotel als Verbesserung ist für uns auch wegweisend in die Zukunft. Denn Stillstand bedeutet Rückschritt.«
Letzten Endes bleibt abzuwarten, wer sich durchsetzen wird. Johannes Hofmann möchte aber betonen, welche Arbeit jetzt schon in dem Vier-Sterne-Projekt steckt: »Allein die Planung hat schon zehn Jahre Arbeit und eine halbe Million Euro der Investoren verschlungen. Es wäre schade, wenn das alles umsonst gewesen wäre.« Einen letzten, wichtigen Aspekt erwähnte Bezirksleiter Bergmüller noch. Das Hotel wäre äußerst wichtig für eine erneute Olympiabewerbung. Annabelle Voss
Quelle: Berchtesgadener Anzeiger
URL: http://www.berchtesgadener-anzeiger.de/region+lokal/landkreis-berchtesgadener-land/schoenau-am-koenigssee_artikel,-Stillstand-bedeutet-Rueckschritt-_arid,83885.html