Donnerstag, 22. August 2013

Brautmodenschau

Lokalnachrichten BGL

Auf Brautschau beim Marktfest

Berchtesgaden – Es war das Highlight des diesjährigen Marktfestes. Immer wieder sah man wunderschöne Bräute durch den Markt flanieren. Auch mit Kutsche und teilweise mit Bräutigam waren sie unterwegs. Viele Besucher blieben erstaunt stehen und bewunderten die traumhaften Kleider und aufwendigen Frisuren. Diese Brautfrisurenschau mit 25 Bräuten war von Martin Hallinger von der Berchtesgadener Haarschneiderei initiiert worden. Er und sein Team begannen bereits um halb vier Uhr morgens mit den Vorbereitungen für die spektakuläre Aktion.
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  • Richtig gewickelt: die Models beim lockeren Plausch. Fotos: Annabelle Voss
Von verspielten Hochsteckfrisuren bis zur berühmten Sissi-Flechtfrisur war so einiges an kunstvollen Haarkreationen zu sehen. Bei zehn Models konnten die Besucher des Marktfestes live zuschauen, was alles nötig ist, bis eine perfekte Brautfrisur und das Make-up fertig sind. Eine Besonderheit der Modenschau: Die meisten der Models sind schon verheiratet und waren am Samstag einfach noch einmal in ihr eigenes Brautkleid geschlüpft.
Bei den anderen half Richi Oetmen von »Richi's Secondhand« mit wunderschönen, seltenen Exemplaren aus. Martin Hallinger war dankbar für das Engagement der Models: »Die meisten der 25 Bräute sind von der Bauchtanzgruppe Ankaluan. Sie wollten sich dafür bedanken, dass sie immer in meinem Keller proben dürfen, und haben darum heute hier mitgemacht.«
Die Damen hatten aber auch sichtlich Spaß an der Sache. Babsi Holzinger ist eine der Bräute und fühlt sich fast wie an ihrem Hochzeitstag: »Es ist wie ein gewaltiges Déjà-vu. Man bekommt ja sonst keine Gelegenheit mehr, sein Brautkleid anzuziehen. Und es ist schon toll, wenn alle dich fotografieren wollen? Die Kutschfahrt war auch so eine nette Überraschung«, freute sie sich.
Aber Martin Hallinger hatte sich noch zwei ganz besondere Aktionen für seine Brautfrisurenschau ausgedacht. Am Nachmittag ließen die Bräute im Halbkreis weiße Tauben fliegen. Den Abschluss bildete aber später am Tag ein seltener Anblick. Die 25 Bräute standen nebeneinander auf dem Balkon des Hotels Edelweiß. Bei ihnen waren zwei Weisenbläser, die ein kleines Konzert gaben. Annabelle Voss
Weitere Fotos gibt es in der Bildergalerie unter auf www.berchtesgadener-anzeiger.de.
Quelle: Berchtesgadener Anzeiger
URL: http://www.berchtesgadener-anzeiger.de/region+lokal/landkreis-berchtesgadener-land/berchtesgaden_artikel,-Auf-Brautschau-beim-Marktfest-_arid,80802.html

Aufwändiger Bergwachteinsatz

Lokalnachrichten BGL

Nächtliche Rettungsaktion am Hohen Göll

Berchtesgaden – Einen aufwendigen, neunstündigen Nachteinsatz bei starkem Regen hat die Bergwacht Berchtesgaden hinter sich (wir berichteten kurz). Zehn Einsatzkräfte bargen in der Nacht von Montag auf Dienstag einen 64-jährigen Bergsteiger aus Nordrhein-Westfalen, der sich beim Abstieg vom Hohen Göll in der Westwand verstiegen hatte und schließlich am sogenannten Jagerwiesl unterhalb des Mannlgrats nicht mehr weiter kam.
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  • Zehn Bergretter der Berchtesgadener Bergwacht waren in der Nacht auf Dienstag neun Stunden am Göll im Einsatz, um einen in Bergnot geratenen Bergsteiger zu holen. Foto: Bergwacht
Der erschöpfte Mann meldete sich am Montag gegen 18.30 Uhr bei der Bergwacht Berchtesgaden, konnte aber nicht genau sagen, wo er sich befand. Beim Abstieg vom Gipfel des Hohen Göll, den er trotz schlechten Wetters erreicht hatte, hatte sich der Bergsteiger verirrt und war erschöpft.
Der angeforderte Rettungshubschrauber »Christoph 14« musste den Suchflug wegen Nebels abbrechen, was den Einsatz noch erschwerte. Um 19.30 entdeckten die Kräfte der Bergwacht den Mann beim sogenannten Jagerwiesl. Er war vom Göllgipfel kommend Richtung Mannlgrat fälschlicherweise in die Zellerschlucht abgestiegen, in der es immer wieder zu tödlichen Abstürzen kommt. Von dort war er auf das Jagerwiesl gelangt, wo er auf einer Höhe von 1 770 Meter nicht mehr weiterkam.
Um 19.40 Uhr stieg eine Fußmannschaft mit vier Bergrettern, darunter ein Bergwacht-Notarzt, zum Jagerwiesl auf, und das bei starkem Regen. Die zweite Rettungsmannschaft startete um 20 Uhr mit weiterem Seilmaterial und Wärmepackungen. Die Bergwachtleute fixierten Seilversicherungen am Steig.
Gegen 21.50 Uhr erreichten die Bergretter den 64-jährigen Bergsteiger auf dem Jagerwiesl. Sie wärmten den Mann, der dort bei kühlen Temperaturen lange ausharren musste, auf und versorgten ihn mit Getränken. Schließlich trat die Truppe mit dem in Bergnot geratenen Bergsteiger um 22.15 Uhr den Rückweg an.
Das nasse, steile Felsgelände erforderte höchste Konzentration bei allen. Zusätzlich musste der Mann von 1 770 auf 1 350 Meter abgeseilt werden. Bis 3.30 Uhr dauerte der Einsatz, dann hatten alle das sichere Tal erreicht. Annabelle Voss
Quelle: Berchtesgadener Anzeiger
URL: http://www.berchtesgadener-anzeiger.de/region+lokal/landkreis-berchtesgadener-land/berchtesgaden_artikel,-Naechtliche-Rettungsaktion-am-Hohen-Goell-_arid,84112.html

Hotel- und Gaststättenverband äußert sich zum Hotelprojekt

Lokalnachrichten BGL

»Stillstand bedeutet Rückschritt«

Schönau am Königssee – Zwei Vertreter des Hotel- und Gaststättenverbandes trafen sich gestern mit Bürgermeister Stefan Kurz an der Seelände. Aufgrund der Kontroversen um das geplante Hotelprojekt fand eine Ortsbesichtigung statt. So wollten Bürgermeister Stefan Kurz, der Bezirksvorsitzende des Verbandes, Franz Bergmüller, und Kreisvorsitzender Johannes Hofmann auf die Vorteile und die Notwendigkeit des geplanten 400-Betten-Baus hinweisen.
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  • Umstrittenes Hotelprojekt: Der Bezirksvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbands, Franz Bergmüller, Kreisvorsitzender Johannes Hofmann und Bürgermeister Stefan Kurz bei der Ortsbesichtigung am Königssee (v.l.). Foto: Anzeiger/Voss
Seitdem bekannt geworden war, dass am Königssee ein großes Hotel mit Appartements und zwei Läden gebaut werden sollen – dorthin, wo das ehemalige Asylbewerberheim steht – herrscht in der Schönauer Bevölkerung eine missmutige Stimmung. Die Anlieger haben nun sogar eine Bürgerinitiative gegen das Vier-Sterne-Projekt ins Leben gerufen. Viele befürchten, dass die heimischen Pensionen Einbußen erleiden werden oder dass das Bild der Seelände durch das große Gebäude verschandelt wird.
»Wir haben in den letzten 20 Jahren 5 000 Betten verloren. Und jetzt kommen 400 neue Betten dazu. Auf dem Gelände sind in den besten Zeiten schon 500 Personen untergebracht worden«, sagt Kurz. Und überhaupt: »Die 400 Betten sind nur fünf Prozent der Betten in Schönau am Königssee. Also müssen die Pensionen auch nicht um ihre Gäste fürchten. Außerdem ist das ja ein ganz anderes Kundensegment, das durch so ein Vier- oder Fünf-Sterne-Haus angesprochen wird«, betont der Bürgermeister.
Auch bekräftigt er, dass die Initiatoren der Bürgerinitiative mit Sicherheit ihre 450 benötigten Stimmen bekommen würden: »Die gehen von Haus zu Haus und behaupten teilweise Dinge, die sind unglaublich. Auch, dass die Grünflächen verschwinden werden, trifft einfach nicht zu«. Die Leute, die unterschreiben würden, hätten nicht einmal die Möglichkeit genutzt, die Pläne in der Gemeinde anzuschauen. »Es ist einfach schlimm, dass hier Falschbehauptungen aufgestellt werden, nur, dass die Unterschriften zusammengebracht werden«, ärgert sich Stefan Kurz.
Der Hotel- und Gaststättenverband ist deshalb enttäuscht von der Haltung der Bürger, da so ein neues Hotel Vorteile für die ganze Region hätte. Zum einen sind die alten Gebäude auf dem Grundstück des geplanten Mammutprojekts ein »Schandfleck«, wie es neben Kurz noch andere bezeichnen, zum anderen verweist Johannes Hofmann, auf dieselbe Situation, die vor Jahren wegen des Baus des Hotel Edelweiß in Berchtesgaden herrschte: »Zu einem Hotelgegner würde ich jetzt sagen: Schauen sie nach Berchtesgaden. Niemand würde sich dort den alten Zustand mit dem Hotel Post zurückwünschen. Denn dass das Hotel im Ort ein Glücksgriff war, das wissen alle.«
Bergmüller ist es besonders wichtig, auf die positiven Auswirkungen einer solchen Investition auf die ganze Region hinzuweisen: »Tourismus bedeutet für die Einheimischen Arbeits- und Ausbildungsplätze. Ganz zu schweigen von den Investitionen in die Infrastruktur der Region. Das Hotel als Verbesserung ist für uns auch wegweisend in die Zukunft. Denn Stillstand bedeutet Rückschritt.«
Letzten Endes bleibt abzuwarten, wer sich durchsetzen wird. Johannes Hofmann möchte aber betonen, welche Arbeit jetzt schon in dem Vier-Sterne-Projekt steckt: »Allein die Planung hat schon zehn Jahre Arbeit und eine halbe Million Euro der Investoren verschlungen. Es wäre schade, wenn das alles umsonst gewesen wäre.« Einen letzten, wichtigen Aspekt erwähnte Bezirksleiter Bergmüller noch. Das Hotel wäre äußerst wichtig für eine erneute Olympiabewerbung. Annabelle Voss
Quelle: Berchtesgadener Anzeiger
URL: http://www.berchtesgadener-anzeiger.de/region+lokal/landkreis-berchtesgadener-land/schoenau-am-koenigssee_artikel,-Stillstand-bedeutet-Rueckschritt-_arid,83885.html

Mittwoch, 31. Juli 2013

Abschluss der CJD Realschule 2013, Artikel vom 24.07.2013



Durchsetzungskraft, Ausdauer und Leistungswille


24.07.2013
Schönau am Königssee – Endlich ist es geschafft. Für 78 Schülerinnen und Schüler der CJD-Realschule gab es am Samstag die heiß ersehnten Abschlusszeugnisse. Nach allen Mühen und Entbehrungen der Prüfungszeit war ihnen die Erleichterung und Freude deutlich anzusehen. Unter den Absolventen gab es fünf Einserschnitte, darunter auch eine 1,0. Berchtesgadens 3. Bürgermeister Bartl Mittner verkündete die Auszeichnungen der besten Schüler. Für besonderes soziales Engagement wurde Christina Wagner mit dem Geschwister-Scholl-Preis geehrt. 


 

 78 junge Damen und Herren freuten sich am Samstag in Schönau am Königssee über ihren Realschulabschluss. Fotos: Anzeiger/Voss

Um 9.30 Uhr wurde bereits in der Christuskirche die feierliche Messe für Schüler, Eltern und Lehrer der Abschlussklassen abgehalten. Anschließend ging es hinauf ans Dürreck zur Zeugnis-Übergabe durch Schulleiter Wolfgang Greiner. Dort begrüßte der stellvertretende Schulleiter Peter Althaus alle Festgäste. Begleitet wurde die ganze Feier vom Bläserensemble der Realschule, geleitet von Schulleiter Wolfgang Greiner persönlich.
Mit den Grußworten gaben die politischen Vertreter des Landkreises den Realschulabsolventen wichtige Tipps für ihren weiteren Lebensweg und sprachen ihnen ihren vollsten Respekt aus. »Auf Sie warten die Gesellschaft, die Wirtschaft, die Industrie, der Handel und die Dienstleister«, gab stellvertretender Landrat Rudolf Schaupp zu bedenken. »Alle diese Genannten suchen junge Menschen wie Sie, mit Durchsetzungskraft, mit Ausdauer und Leistungswillen, vor allen Dingen aber mit dem Allgemeinwissen, das Sie hier erworben haben!«

2. Bürgermeister Manfred Vonderthann aus Schönau am Königssee, der auch für seine anwesenden Kollegen Bartl Mittner (3. Bürgermeister in Berchtesgaden) und Franz Halmich (Bürgermeister von Marktschellenberg) sprach, ging auf die ernsten Seiten des angebrochenen Lebensabschnitts ein: »Sie werden feststellen, dass das Lernen nie aufhört. Jeder muss nun für sich bereit sein, Verantwortung zu übernehmen. Die nötige Ausdauer haben Sie, das haben Sie in den letzten Jahren bewiesen. Lassen Sie sich nicht entmutigen!«

 
Der 2. Elternbeiratsvorsitzende Peter Hasenknopf ermutigte die Absolventinnen und Absolventen ebenso dazu, ihr Leben fortan selbst in die Hand zu nehmen und sich nicht von ihrem geplanten Weg abbringen zu lassen. Auch die Schülersprecherinnen Stefanie Schwab und Christina Wagner richteten einige Worte an ihre Lehrer, Eltern und Klassenkameraden: »Oft haben wir von unseren Eltern und Lehrern in verschiedenen Zusammenhängen diesen Satz gehört: Ihr werdet uns eines Tages noch dankbar sein! Liebe Eltern, liebe Lehrer, liebe Schulleitung, heute ist es so weit. Danke für alles, was ihr für uns getan habt, danke für eure Unterstützung und dass ihr immer für uns da gewesen seid!«

Nun war der wichtigste Augenblick in ihrer schulischen Laufbahn gekommen: Die Schüler bekamen ihre wohlverdienten Abschlusszeugnisse überreicht. Der eine oder andere lachte auf der Bühne mit seinem Schulleiter Wolfgang Greiner noch einmal über die sechs vergangenen Jahre in der Realschule. Besonders geehrt wurden die Einserabsolventen: Thomas Moderegger (1,9), Florian Stanggassinger (1,6), Christina Wagner (1,6), Monika Sachenbacher (1,1) und Andreas Langwieder (1,0).

Für »herausragendes ehrenamtliches Engagement« wurde Einser-Absolventin Christina Wagner geehrt. Sie hat sich in ihrer Freizeit für ein behindertes Kind eingesetzt und viel Zeit mit ihm verbracht. Zusätzlich hat sie ihren Abschluss mit der Note 1,6 geschafft. Bartl Mittner lud die vier Besten zu einer Abendgala ins Hotel »Intercontinental« ein, zusammen mit ihren jeweiligen Bürgermeistern.

Zum Abschluss, bevor das große Buffet im Pausenhof der Christophorusschule eröffnet wurde, hatte Schulleiter Wolfgang Greiner die schwere Aufgabe, seine Schülerinnen und Schüler »mit den richtigen Worten ins Leben zu entlassen«. Er nahm sich dabei das Wort »Real« von Realschule zu Hilfe. Das »R« stünde für »Richtig«: »Denn eure Entscheidung, die Realschule zu besuchen, war richtig!« Der Buchstabe »E« bedeute »Erfolgreich«. Denn der erreichte Realschulabschluss sei ein redlich verdienter Erfolg auf der ganzen Linie. »A wie Anspruchsvoll.« Damit meinte Schulleiter Greiner die anspruchsvolle Ausbildung, die die stolzen Absolventen nun vorzeigen können und die sie erfolgreich abschließen konnten. Zuletzt stünde das »L« für die nicht zu vergessende »Lockerheit«. Annabelle Voss

Quelle: Berchtesgadener Anzeiger
URL: http://www.berchtesgadener-anzeiger.de/region+lokal/landkreis-berchtesgadener-land/schoenau-am-koenigssee_artikel,-Durchsetzungskraft-Ausdauer-und-Leistungswille-_arid,78507.html
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Reportage zum Pfarrheim Flohmarkt vom 22.07.2013



Entdecker auf Schatzsuche

22.07.2013

Berchtesgaden – Punkt halb acht, jedes Jahr das gleiche Bild: Dutzende Flohmarkt- Freunde rennen dem Pfarrheim Sankt Andreas die Türen ein. So wieder geschehen am Samstag. Der Pfarrheim-Flohmarkt ist seit mittlerweile 36 Jahren eines der Hauptereignisse der Kirchengemeinde St. Andreas in Berchtesgaden. Der Grund: Zum einen gibt es einzigartige Schätze zu entdecken, zum anderen kann man auf einfache, aber effektive Weise wohltätige Zwecke unterstützen.







Auf geht's. Die Massen warten schon. Sicher ist nur so viel: Jeder der Flohmarkt-Besucher wurde fündig. Die Auswahl war riesig. Fotos: Anzeiger/Voss


Sieben Uhr morgens: Schon jetzt stehen vor dem Pfarrheim Sankt Andreas jede Menge eingefleischter Schnäppchenjäger Schlange. Die Ungeduld und Unruhe unter den Leuten ist regelrecht spürbar. Und das zu Recht: Es handelt sich um die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Denn nur der Kenner weiß: Die besten Dinge sind am schnellsten weg. Warum sollte es in diesem Jahr also anders sein?

Von ausgefallenen Kostümen über die skurrilsten Küchengeräte bis hin zur Mini-Hüpfburg reicht das gut sortierte Angebot. Das kommt nicht von ungefähr: An die 40 Freiwillige haben die ganze Woche lang die Spenden in mühevoller Kleinarbeit geordnet, gefaltet und gestapelt. Aber nicht nur die Berchtesgadener sind begeisterte Flohmarktfreunde. Auch für Touristen ist es ein sehenswertes Ereignis.

Ute Fritzke aus Wolfsburg ist schon zum zehnten Mal in Berchtesgaden. Da die engagierte Urlauberin darüber nachdenkt, einmal nach Berchtesgaden zu ziehen, hilft sie in diesem Jahr erstmalig beim Pfarrheim-Flohmarkt mit. Dafür opfert sie eine Woche ihrer kurzen Aufenthaltszeit im Ort. Ihr sei es wichtig, den Ort und seine Bewohner von einer anderen Seite kennenzulernen: »Es war wirklich sehr viel Arbeit. Aber zunächst mal gefällt mir Berchtesgaden, und ich wollte einmal in diese normale Welt eintauchen«, sagt sie. »Ich wusste, da werden wieder viele Einheimische mitmachen und weil ich mit dem Gedanken spiele, hierher zu ziehen, wollte ich mich schon mal ins Ortsleben eingliedern.« Sie freue sich sehr darüber, dass sie von allen »Kollegen« im Pfarrheim liebevoll aufgenommen werde.
Ute Fritzke verkauft auf dem Flohmarkt Herren-Kleidung. Sie ist seit Montag jeden Tag ins Pfarrheim gekommen, um bei den Vorbereitungen zu helfen. So bringt das Ereignis auf vielfältige Weise die unterschiedlichsten Menschen zusammen.

Wer schon einmal hier war, der hat sie mit Sicherheit auch schon gesehen: Waldtraud Resch ist schon über dreißig Jahre dabei. Sie backt seit langer Zeit Waffeln, die für die vielen Besucher einfach schon dazugehören. Um zu verhindern, dass in diesem Jahr der Nachschub ausbleibt, haben Waldtraud und ihr Mann Teig aus 200 Eiern zubereitet. Ihr liege es am Herzen, mitzuhelfen. Denn der Erlös geht ausschließlich an wohltätige Institutionen, wie etwa die »Blinden Musiker München«, die Wasserwacht und das Rote Kreuz: »Bei unserem Flohmarkt kann man sich sicher sein, dass alles die richtige Adresse erreicht«, sagt Resch.

Aber so viel Freude ihr das bunte Treiben auch macht, etwas bereitet ihr Sorgen: »In diesem Jahr haben wir zwei große Container für den Müll und unbrauchbare Dinge benötigt. Manche Leute bringen keine verkäuflichen Gegenstände, sondern entsorgen auf diesem Weg ihren Unrat«, meint Resch. Kaputte Plastik-Blumenkästen oder gebrauchte Klobrillen würden nicht benötigt. Allein am Samstag sind um die 100 Personen vor Ort, um den »am besten sortierten Flohmarkt« am Laufen zu halten.

Es ist mittlerweile drei Uhr am Nachmittag. Was morgens noch säuberlich aufgestapelt, liebevoll gefaltet und gut sortiert war, ist nun zum Teil durcheinander, auf einem Haufen oder einfach weg. Es sieht aus, als wäre ein Sturm über den großen Saal im Pfarrheim hinweggefegt, der bis zum Bersten voll mit Kleidung aller Art war. Besonders beliebt waren Dirndlgewänder und Trachtenmode. Alles, was die entdeckungsfreudigen Besucher zurückgelassen haben, wird nicht entsorgt. Sondern weitergeschickt. Dafür sorgt ebenfalls der Pfarrheim-Flohmarkt mit seinen Helfern. Annabelle Voss
Quelle: Berchtesgadener Anzeiger

Jugendbürgerversammlung im Werk 34 am 17.5.2013



Keine Lösung für den Skaterplatz
17.05.2013
Berchtesgaden – Zur Jugendbürgerversammlung kamen am Dienstag junge Menschen mit ihren Anliegen ins »Werk 34«. Dort konnten sie sich mit Bürgermeister Franz Rasp und drei Gemeinderatsmitgliedern auf Augenhöhe über ihre Probleme und Wünsche austauschen. Die besprochene Themenpalette reichte vom Skaterplatz über Konzerte bis zu den Sportanlagen




Fragen zu den verschiedensten Themen richteten die Jugendlichen im Rahmen der Jugendbürgerversammlung an Bürgermeister Franz Rasp (vorne). Foto: Anzeiger/Voss


Das »Wohnzimmer« im »Werk 34« bot den idealen Rahmen für eine Diskussion. Da dort Schuhe unerwünscht sind, saß auch der Bürgermeister in Strümpfen auf seinem Platz im Stuhlkreis. Auf diese Weise entstand eine Art gemütliches Beisammensein für die zehn Jugendlichen, Jugendreferentin, Sabine Wimmer und die drei Gemeinderäte Helmtraud Mix, Manfred Leubner und 3. Bürgermeister Bartl Mittner.
Zu Beginn sprach der Bürgermeister das häufig diskutierte Thema »Skaterplatz« in Berchtesgaden an, der sich bis vor Kurzem hinter der BayWa neben den Schienen befunden hatte. Ausgerüstet mit einem ganzen Ordner voller Unterlagen, einem großen Luftbild und E-Mails von der DB Mobility Networks Logistics, die auch eine Rolle in dem Stück übernimmt, verlas Franz Rasp die Probleme.

Erstens würde sich die Deutsche Bahn weigern, einen neuen Skaterplatz auf ihrem Gelände zu erlauben, da Jugendliche betrunken auf die Hochspannungsmaste klettern könnten. Des Weiteren wurde für 2 000 Euro eine schalltechnische Untersuchung in Auftrag gegeben, mit schlechten Ergebnissen: »Was den nervigen Lärm macht, ist das Aufkommen der Skater auf den metallischen Platten der Sprungelemente. Deswegen sprechen sich die Nachbarn vorsorglich dagegen aus«, erklärte der Bürgermeister den Anwesenden.

Laut Sabine Wimmer war dies bei der letzten Jugendbürgerversammlung das Hauptthema und auch der Grund für viele Jugendliche, überhaupt zu erscheinen. Ein weiteres Problem ist die baurechtliche Nutzungsänderung des Platzes in eine Sportanlage. Dadurch entstünden neue Auflagen und neue Kosten. Eine entsprechende Asphaltierung würde bis zu 20 000 Euro kosten.

Eine Lösung wäre ein komplett anderer Platz. Bei der Suche danach rauchten die Köpfe der Jugendlichen. Leider war keine der vielen Ideen anwendbar. Der Bürgermeister freute sich über das Engagement und munterte die jungen Bürger auf, weiter nachzudenken: »Geht nochmal in euch und denkt nach, vielleicht finden wir ja einen passenden neuen Ort!« Auch wenn die Gemeinde die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, so scheint es, dass viele bereits den Glauben an eine Lösung verloren haben. Sie fahren lieber zum Skaten nach Schönau am Königssee.
Zukünftige Konzerte im »Werk 34« waren am Dienstag auch auf der Tagesordnung. Momentan können aufgrund von Sicherheits- und Brandschutzbestimmungen keine Konzerte mehr veranstaltet werden. Jedoch wird das Mehrgenerationenhaus laut Franz Rasp und Sabine Wimmer bis zum Juli für diese Anforderungen passend gerüstet.
Natürlich ist auch der Sport ein Hauptthema für die jungen Berchtesgadener. Auch hier gibt es Neuerungen: »Wir werden den Sportplatz jetzt für alle öffnen. Der Kunstrasenplatz wird momentan saniert und dann für alle geöffnet sein«, verkündete Rasp den Sportbegeisterten. Auch den Einwand, die Breitwiesen-Sporthalle sei veraltet und viel zu niedrig, nahm Rasp ernst. »Ich kann heute nicht sagen, wann hier etwas geschieht. Es ist aber ganz klar, dass da was gemacht werden muss.«

Ein wichtiger Appell an die Jugendlichen kam abschließend von Sabine Wimmer: »Ich möchte euch noch einmal daran erinnern, dass der Nachtschwärmer nach Salzburg, für den ihr euch eingesetzt habt, kaum genutzt wird. Wenn die Nutzung bis Ende des Jahres nicht massiv nach oben geht, werden die beiden Linien wieder eingestellt.«

Trotz Rückschlägen in mancher Hinsicht ist das Positive an der Jugendbürgerversammlung für viele glasklar erkennbar. Die Jugendlichen haben in Franz Rasp einen Bürgermeister, der sie ernst nimmt und auch für ihre Interessen einsteht. Dies hinterließ bei ihnen ein gutes Gefühl. Auch bei Maresa Summek, Klassensprecherin der 10c des Gymnasiums Berchtesgaden: »Ich bin aus der Schönau und bin trotzdem heute hergekommen. Ich gehe ja auch auf das Gymnasium Berchtesgaden. Darum haben wir auch mit der Turnhalle zu tun. Ich finde es einfach gut, dass wir mit dem Bürgermeister persönlich reden können und er auch wahrnimmt, was wir sagen. Es gibt viele Dinge, die wir in Berchtesgaden ändern möchten. Dass er berücksichtigt, was wir wollen, das finde ich super.« Annabelle Voss
Quelle: Berchtesgadener Anzeiger