Keine Lösung
für den Skaterplatz
17.05.2013
Berchtesgaden – Zur Jugendbürgerversammlung kamen am
Dienstag junge Menschen mit ihren Anliegen ins »Werk 34«. Dort konnten sie sich
mit Bürgermeister Franz Rasp und drei Gemeinderatsmitgliedern auf Augenhöhe
über ihre Probleme und Wünsche austauschen. Die besprochene Themenpalette
reichte vom Skaterplatz über Konzerte bis zu den Sportanlagen
Fragen zu den
verschiedensten Themen richteten die Jugendlichen im Rahmen der
Jugendbürgerversammlung an Bürgermeister Franz Rasp (vorne). Foto: Anzeiger/Voss
Das »Wohnzimmer« im »Werk 34« bot den idealen Rahmen
für eine Diskussion. Da dort Schuhe unerwünscht sind, saß auch der
Bürgermeister in Strümpfen auf seinem Platz im Stuhlkreis. Auf diese Weise
entstand eine Art gemütliches Beisammensein für die zehn Jugendlichen,
Jugendreferentin, Sabine Wimmer und die drei Gemeinderäte Helmtraud Mix,
Manfred Leubner und 3. Bürgermeister Bartl Mittner.
Zu Beginn sprach der Bürgermeister das häufig
diskutierte Thema »Skaterplatz« in Berchtesgaden an, der sich bis vor Kurzem
hinter der BayWa neben den Schienen befunden hatte. Ausgerüstet mit einem
ganzen Ordner voller Unterlagen, einem großen Luftbild und E-Mails von der DB
Mobility Networks Logistics, die auch eine Rolle in dem Stück übernimmt, verlas
Franz Rasp die Probleme.
Erstens würde sich die Deutsche Bahn weigern, einen
neuen Skaterplatz auf ihrem Gelände zu erlauben, da Jugendliche betrunken auf
die Hochspannungsmaste klettern könnten. Des Weiteren wurde für 2 000 Euro eine
schalltechnische Untersuchung in Auftrag gegeben, mit schlechten Ergebnissen:
»Was den nervigen Lärm macht, ist das Aufkommen der Skater auf den metallischen
Platten der Sprungelemente. Deswegen sprechen sich die Nachbarn vorsorglich
dagegen aus«, erklärte der Bürgermeister den Anwesenden.
Laut Sabine Wimmer war dies bei der letzten
Jugendbürgerversammlung das Hauptthema und auch der Grund für viele
Jugendliche, überhaupt zu erscheinen. Ein weiteres Problem ist die
baurechtliche Nutzungsänderung des Platzes in eine Sportanlage. Dadurch entstünden
neue Auflagen und neue Kosten. Eine entsprechende Asphaltierung würde bis zu
20 000 Euro kosten.
Eine Lösung wäre ein komplett anderer Platz. Bei der
Suche danach rauchten die Köpfe der Jugendlichen. Leider war keine der vielen
Ideen anwendbar. Der Bürgermeister freute sich über das Engagement und munterte
die jungen Bürger auf, weiter nachzudenken: »Geht nochmal in euch und denkt
nach, vielleicht finden wir ja einen passenden neuen Ort!« Auch wenn die
Gemeinde die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, so scheint es, dass viele
bereits den Glauben an eine Lösung verloren haben. Sie fahren lieber zum Skaten
nach Schönau am Königssee.
Zukünftige Konzerte im »Werk 34« waren am Dienstag
auch auf der Tagesordnung. Momentan können aufgrund von Sicherheits- und Brandschutzbestimmungen
keine Konzerte mehr veranstaltet werden. Jedoch wird das Mehrgenerationenhaus
laut Franz Rasp und Sabine Wimmer bis zum Juli für diese Anforderungen passend
gerüstet.
Natürlich ist auch der Sport ein Hauptthema für die
jungen Berchtesgadener. Auch hier gibt es Neuerungen: »Wir werden den
Sportplatz jetzt für alle öffnen. Der Kunstrasenplatz wird momentan saniert und
dann für alle geöffnet sein«, verkündete Rasp den Sportbegeisterten. Auch den
Einwand, die Breitwiesen-Sporthalle sei veraltet und viel zu niedrig, nahm Rasp
ernst. »Ich kann heute nicht sagen, wann hier etwas geschieht. Es ist aber ganz
klar, dass da was gemacht werden muss.«
Ein wichtiger Appell an die Jugendlichen kam
abschließend von Sabine Wimmer: »Ich möchte euch noch einmal daran erinnern,
dass der Nachtschwärmer nach Salzburg, für den ihr euch eingesetzt habt, kaum
genutzt wird. Wenn die Nutzung bis Ende des Jahres nicht massiv nach oben geht,
werden die beiden Linien wieder eingestellt.«
Trotz Rückschlägen in mancher Hinsicht ist das
Positive an der Jugendbürgerversammlung für viele glasklar erkennbar. Die
Jugendlichen haben in Franz Rasp einen Bürgermeister, der sie ernst nimmt und
auch für ihre Interessen einsteht. Dies hinterließ bei ihnen ein gutes Gefühl.
Auch bei Maresa Summek, Klassensprecherin der 10c des Gymnasiums Berchtesgaden:
»Ich bin aus der Schönau und bin trotzdem heute hergekommen. Ich gehe ja auch
auf das Gymnasium Berchtesgaden. Darum haben wir auch mit der Turnhalle zu tun.
Ich finde es einfach gut, dass wir mit dem Bürgermeister persönlich reden
können und er auch wahrnimmt, was wir sagen. Es gibt viele Dinge, die wir in
Berchtesgaden ändern möchten. Dass er berücksichtigt, was wir wollen, das finde
ich super.« Annabelle Voss
Quelle: Berchtesgadener Anzeiger
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